Die Entdeckung der Sprache nach Zollinger

Therapieansätze in der Praxis
von Inga Rohde-Stöfen

Logopädie Inga Rohde-Stöfen – Entdeckung der Sprache nach Zollinger

Der Spracherwerb von kleinen Kindern beginnt schon vor dem ersten Wort. Wie kann es gelingen, die Sprachentwicklung einzuschätzen? Wie können Risiko- bzw. Schutzfaktoren für den weiteren Spracherwerb erkannt werden, auch wenn noch wenig sprachlicher Ausdruck beim Kind zu beobachten ist? Von diesen Fragen ausgehend beobachten wir in der Therapie das Zusammenspiel von Symbolen, Sprachverstehen und sozial-kommunikativen Entwicklungsschritten.

Das Zollinger-Konzept (EST) ermöglicht eine logopädische Abklärung von Kleinkindern ab einem Entwicklungsalter von 24 Lebensmonaten. Dadurch könnten sogenannte „Late Talker“-Kinder erkannt werden. Sprachentwicklungsverzögerungen haben auch immer Kommunikationsprobleme zur Folge. Mit meist wenigen Impulsen können wir in einer Therapie diesen Problemen entgegenwirken.

„Die Sprache gleicht dem im Stein schlummernden Feuerfunken. Einmal entzündet, pflanzte er sich mit unglaublicher Leichtigkeit fort.“

– Wilhelm von Humboldt

Die Voraussetzungen zum
Entdecken der Sprache

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Sprache beruht immer auf einer Dreieckssituation – sie kommt vom Menschen, ist an ein Gegenüber gerichtet und bezieht sich auf etwas Drittes, also auf einen Gegenstand oder später auf ein Thema. Um das Gefühl für Sprache zu entwickeln, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:

  • die Möglichkeit, sich etwas nicht Vorhandenes vorzustellen (Objektpermanenz),
  • Sprechfreude und der innere Wunsch, dem Gegenüber etwas mitteilen zu wollen,
  • die Fähigkeit, ein kommunikatives Dreieck zwischen dem Ich, Du und Gegenstand herzustellen (Triangulierung).

Ein grundlegendes Verständnis für die Zusammenhänge von sprachlicher, kognitiver und psychosozialer Entwicklung der Kinder ist unabdingbar für das Erkennen von Sprachauffälligkeiten.

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Spielend das Sprechen erkunden

In einer vertrauensvollen Atmosphäre unterstütze ich Ihr Kind bei seiner kommunikativen Entwicklung. Abgestimmt auf das Entwicklungsalter des Kindes integriere ich die Diagnostik und Therapie in eine Spielsituation.

Die Therapieinhalte umfassen:

  • Spielentwicklung (Funktions-, Symbol-, Rollenspiel)
  • Individuationsprozess
  • Ich-Entwicklung
  • Loslösungsprozess
  • Sprachliche Kompetenzen (Sprachverständnis, sprachliche Imitationen, Fragen stellen, Handlungsbegleitende Äußerungen, Aussprache, einzelne Bilder benennen, Satzbildung, etc.)
  • Sozial-kommunikative Kompetenzen (Namen nennen, Blickkontakt halten, Nein-Sagen)
  • Praktisch-gnostische Kompetenzen (Handhabung von Gegenständen, Malen, Kneten, etc.)